Ökologie
Die Schweizer Geflügelproduzenten müssen in der Tierhaltung strenge Umweltbestimmungen beachten. Jeder Geflügelproduzent muss eine ausgeglichene Nährstoffbilanz auf seinem Betrieb ausweisen.
Tierschutz
Den Mastpoulets müssen spätestens ab dem 10. Lebenstag im Stall erhöhte Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen. Truten müssen spätestens ab dem 10. Lebenstag genügend Rückzugsmöglichkeiten (z.B. aus Strohballen) sowie Sitzgelegenheiten auf verschiedenen Höhen zur Verfügung stehen, die dem Verhalten und den physischen Fähigkeiten der Tiere angepasst sind.
Bei der BTS-und RAUS-Haltung muss der Aussenklimabereich (AKB) mindestens 20 % der vom Tierschutz vorgeschrieben Stallbodenfläche ausmachen und den Tieren ab dem 22. Lebenstag zur Verfügung stehen. Nur bei schneebedeckter Umgebung oder bei sehr tiefer Temperatur darf der Zugang zum AKB eingeschränkt werden. Bei der RAUS-Haltung wird den Tieren ab dem 22. Lebenstag zusätzlich zum AKB täglich ein Weideauslauf zugesichert. Diese Weidefläche muss eine mit Gräsern und Kräutern bewachsene Grünfläche, mit Zufluchtsmöglichkeit (Bäume, Sträucher, Unterstände oder dergleichen), sein.
Bei der Bio-Produktion werden die Tiere in kleinen Herdeneinheiten und mobilen Ställen gehalten. Es wird Biofutter verfüttert und der gesamte Betrieb muss Bio-Anerkannt sein.
Neben den freiwilligen Anstrengungen bestehen strenge Gesetze und Vorschriften zur artgerechten Tierhaltung. Die Tiere werden ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten. Unabhängige Kontrollen garantieren diese Qualitäten.
Die Schweiz hat das strengste Tiertransportgesetz und es sind nur kurze Transportzeiten erlaubt.
Ein Kompromiss
Tierschutz ist ein öffentliches und staatspolitisches Anliegen, das auf ethischen Normen gründet. Das Ausmass von gewährtem Tierschutz ist immer Ausdruck eines Kompromisses zwischen Nutz- und Schutzinteressen. Die Schweizer Tierschutzgesetzgebung wurde 2008 komplett revidiert. Bei der Revision wurde dem Bestreben nach Straffung, Entschlackung und Stufengerechtheit sowie dem neuen Schwerpunkt auf Information und Ausbildung besonders Rechnung getragen.
Ökologisches Handeln soll sich nicht negativ auf unser hohes Niveau beim Tierwohl auswirken. Tierfreundlich gehaltene Tiere mit Auslauf führen zu mehr Ammoniakemissionen. Trotzdem sehen die Schweizer Geflügelproduzenten ihre Zukunft in besonders artgerecht gehaltenen Tieren.